Geförderte Projekte

6 Frauen und 4 Männer nebeneinander in Rückenansicht
© Annika Falkenberg

Sie lesen den Originaltext

Vielen Dank für Ihr Interesse an einer Übersetzung in leichte Sprache. Derzeit können wir Ihnen den Artikel leider nicht in leichter Sprache anbieten. Wir bemühen uns aber das Angebot zu erweitern.

Vielen Dank für Ihr Interesse an einer Übersetzung in Gebärden­sprache. Derzeit können wir Ihnen den Artikel leider nicht in Gebärdensprache anbieten. Wir bemühen uns aber das Angebot zu erweitern.

Geförderte Projekte 2021

Die im Jahr 2021 geförderten Künstlerinnen und Künstler stellen ihre Projekte vor.

now** let´s Be ANTI-racist! - Das Fairstival

Fördervolumen: 94.300 Euro
Antragsteller: Mable Opoku Preach / LUKULULE
Sparte: Spartenübergreifend

Projektbeschreibung:

Das now** let´s Be ANTI-racist!-Fairstival ersetzt Schuldzuweisungen durch die Bündelung von Ressourcen mit dem Ziel, rassistische und sexistische Denkmuster sowohl im Privaten als auch auf institutioneller Ebene zu verlernen.


Von Grenzen und Gärten oder THE SPACE BETWEEN

Fördervolumen: 91.700 Euro
Antragstellerin: Sabine Glenz
Sparte: Kunst im öffentlichen Raum / Choreografie

Gartenbühne im Stadtpark Hamburg
© Glenz/Quabbe Von Grenzen und Gärten

Projektbeschreibung:

Die im Stadtpark Hamburg geplante Performance mit 10 Tänzerinnen der lokalen Freien Szene steht im direkten Kontext zur aktuellen, weltweiten Corona Krise, die unsere Form des Zusammenseins und die Bewegungsformen im öffentlichen Raum immens beeinflusst. Der (schon immer da gewesene) choreografische Aspekt von Nähe und Distanz tritt bei dieser Auseinandersetzung zu Tage.

Besondere Bedeutung hatten und haben Gärten als Freiräume – Freiraum auch im physischen Sinne. Eine Freiheit, die nun wieder eingeschränkt zu sein scheint. Wie sieht der dazu passende Garten aus und wie kann dieser Möglichkeiten für ein zukünftiges Zusammenleben eröffnen?
„Von Grenzen und Gärten oder THE SPACE BETWEEN“ schlägt ein neues Alphabet der gemeinsamen Handlung vor, das den Einzelnen als Individuum respektiert, eingebettet in eine komplexe Welt von nahen und fernen Beziehungen. 

In Rückbesinnung auf den Prototyp menschlicher Fortbewegung, nämlich den Akt des Gehens, aus dem sich alle ästhetischen Bewegungssysteme entwickelt haben, wird ausgelotet, welchen Einfluss der Abstand zwischen uns auf unsere Gangarten und Schrittmuster hat; wie daraus umfangreiche, dynamische Bewegungsabläufe entstehen oder unterschiedliche Konstellationen formaler Sequenzen, wie beispielsweise geometrische Linien, Diagonalen oder Kreise. Gehend, Schreitend, Laufend und Rennend stellen sich Formen her, sie verkeilen sich ineinander, zerbrechen oder bauen sich auf. Die individuelle Eigenverantwortung der Akteure im praktischen Umgang mit räumlichen Entscheidungen, sowie ein „gemeinschaftliches Verständnis“ für sämtliche Bewegungsabläufe soll geschärft werden. Bestimmte Tools, wie zum Beispiel Regeln oder Symbole, sind Teil des choreografischen Vokabulars für mitverantwortliches Handeln innerhalb einer freiheitlichen Struktur. 

Für die Aufführungen im Sommer 2021 ist der Diana Garten im Stadtpark Hamburg der geeignete Ort. Unter freiem Himmel soll jede Performance der Allgemeinheit zugänglich und von allen Seiten aus zu betrachten sein. Optisch und akustisch bleibt der natürliche Zustand des Gartens unverändert. Allen beteiligten TänzerInnen und BesucherInnen wird die Musik individuell über Kopfhörer zugespielt, eine lautlose Performance als soziale Geste.


Democratic Boot Camp

Fördervolumen: 90.000 Euro
Antragstellerin: Jutta Schubert / EUCREA Verband Kunst und Behinderung
Sparte: Performing Arts / Theater und Tanz

6 Frauen und 4 Männer nebeneinander in Rückenansicht
© Annika Falkenberg

Projektbeschreibung:

In den letzten Jahren wurde viel über Arbeits- und Machtstrukturen im Theaterbetrieb gesprochen. Die Theater-Arbeit in Kollektiven hat sich weiter etabliert. Einige Gruppen von professionellen behinderten Schauspieler*innen haben neue, gleichberechtigte Arbeitsweisen erprobt. Wie wir finden, weist die Arbeit in einem Performance-Kollektiv zahlreiche Parallelen zum Zusammenleben in einer Demokratie auf. Die beteiligten Gruppenmitglieder sind so zu Expert*innen hierfür geworden. 

Im „democratic boot camp“ möchten wir dies nutzen, um ihre Ansätze auf aktuelle Fragen des Zusammenlebens in einer sich immer weiter ausdifferenzierenden Gesellschaft anzuwenden und sie im Rahmen einer „performativen Spielshow“ mit der vereinten Kraft kollektiver Lösungsstrategien durchzuspielen. Gerade in „inklusiven Gruppen“ existiert neben anderen Aspekten von Verschiedenheit eine beeindruckende Vielfalt ästhetischer Interessen: Einige wollen endlich eine „richtige“ Version von Romeo und Julia machen. Andere möchten sich mit der performativen Anwendung der Relativitätstheorie auf das individuelle Zeitgefühl beschäftigen.

Manche fühlen sich im Programm von Kampnagel sehr wohl, während andere davon träumen, bei den Karl-May-Festspielen aufzutreten. Im Vergleich dazu sind viele freie Performance-Kollektive eher homogen zusammengesetzt. Dafür arbeiten sie oft bereits lange im Kollektiv und sind somit Fachleute für die Langstrecke und das Durchhaltevermögen. 

Diese Perspektiven bringen wir in einer ersten Austauschphase zusammen, in der sich je zwei Gruppen interviewen. Sie sammeln „Tipps & Tricks“, „Dos & Don’ts“ und legen Listen zu offenen Fragen und (bisher ?) ungelösten Dilemmata an. Auf dieser Materialsammlung basiert die Erarbeitung einer performativen Spielshow, die im Herbst 2021 auf Kampnagel einen Einblick in die Höhen und Tiefen kollektiven Arbeitens eröffnet - allerdings angewendet auf alltägliche Themen und Situationen. Einzelne Teams, die sich aus Mitgliedern von je einer „inklusiven“ und einer „freien“ Gruppe (potentiell zugesagt haben She She Pop und SKART) zusammensetzen, wählen einen Aspekt aus und gestalten dazu ein Element. 

Die Gesamtdramaturgie der Show ist als Rahmen für sehr unterschiedliche Beiträge angelegt: ob Reenactment kollektivinterner Auseinandersetzungen als Wettkampf oder szenisches Regelsystem, in dem die Performer*innen Tipps für die nervigsten Gruppendiskussionen teilen. Und vielleicht wird auch das Publikum zur guten alten „Saalwette“ herausgefordert?

https://www.eucrea.de


To live in the echo of other places

eine dunkelblaue Ansicht vom Hafen im Sonnenuntergang mit einem rötlich angeleuchteten Schuppen
© Studio Annika Kahrs Visualisierung Schuppen 29, Projektion Sonnenuntergang von Annika Kahrs

Fördervolumen: 81.256 Euro
Antragstellerin: Annika Kahrs
Sparte: Kunst im öffentlichen Raum

Projektbeschreibung:

Die Multimedia-Installation to live in the echo of other places (AT) von Annika Kahrs in Zusammenarbeit mit IMAGINE THE CITY überträgt die Stimmung prägender Erinnerungsorte von 15 Gesprächspartner*innen aus aller Welt akustisch und visuell in den Stadtraum und verschränkt so flüchtige, vergangene Umgebungen mit der urbanen Wirklichkeit Hamburgs. 

Dafür bespielen eine Videoprojektion und eine Soundarchitektur das ehemalige Lagergebäude Schuppen 29 für die Dauer eines halben Jahres.

http://annikakahrs.com und imaginethecity.de


House of Hope – Taking to the Streets

Fördervolumen: 67.540 Euro
Antragsteller: Daniel Chelminiak / Theater und Tanz
Sparte: Performing Arts

Projektbeschreibung:

House of Hope – Taking to the streets bietet Menschen, die in unserer Gesellschaft oft marginalisiert werden, die Möglichkeiten, ihr Wissen zu vermitteln, ihre Belange zu formulieren und will ein größeres Bewusstsein bei der Mehrheitsgesellschaft dafür schaffen, dass dieses Wissen allen Menschen zu Gute kommt.


Tansania Zombie Park
- an anticolonial revenge fantasy (eine antikoloniale Rachephantasie)

Fördervolumen: 54.200 Euro
Antragsteller: Wasiu Oyegoke
Sparte: Spartenübergreifend

ein Mann in einem gelben Batikhemd mit Sprechblase
© Wasiu Oyegoke

Projektbeschreibung:

Die Geister von Herrmann von Wißmann, Paul von Lettow-Vorbeck und Lothar von Trotha spuken im sogenannten „Tansania-Park“ in Hamburg. 

DJ Waxs kommt dem kolonialen Spuk auf die Schliche und ruft die „Panafrican Ghostbusters“, um die Geister der Kolonisierer endgültig zu besiegen.

Es kommt zum Showdown im Park. 

Ein antikoloniales, interdisziplinäres, transkulturelles Horror-Trash-Empowertainment-Projekt, das mit Video, Live-Performance und internationaler Kunstunterstützung einen aktiven Beitrag zur Erinnerungspopkultur leistet. 

Filming und Live Performance im Park im Oktober/November 2021


Sentimental Bits - Ein Kunstprojekt mit künstlicher Emotions Intelligenz

Fördervolumen: 50.000 Euro
Antragstellerin: Gloria Höckner
Sparte: Spartenübergreifend

Projektbeschreibung:

Das interdisziplinäre Kunstprojekt sentimental bits befasst sich mit künstlicher Emotions-Intelligenz und Glitch Art, einer Kunstform, deren ästhetisches Mittel der digitale Fehler ist, in diesem Falle jedoch wird der Körper selbst als Fehlerquelle und Unruhestifter untersucht.


DECOLONYCITIES KIGALI-HAMBURG

ein Mann und eine sitzende Frau mit dunkler Hautfarbe, deren Köpfe hinter Stoffverkleidungen unsichtbar sind
© Foto/Komposition: Chris Schwagga Layout/Illustration: Dolph Banza DECOLONYCITIES ist ein Projekt an der Schnittstelle von Tanz und bildender Kunst

Fördervolumen: 50.000 Euro
Antragstellerin: Yolanda Gutiérrez
Sparte: Performing Arts / Theater und Tanz

Projektbeschreibung:

DECOLONYCITIES ist ein Projekt, welches an der Schnittstelle von Tanz und bildender Kunst agiert und einen Prozess der Dekolonisierung in Gang setzt. Es geht um einen Perspektivwechsel, der uns auf künstlerische Weise erlaubt uns diesem Thema anders anzunähern. Welche koloniale Vergangenheit gibt es zwischen Kigali und Hamburg? Wie wird diese Geschichte archiviert – im und außerhalb des Museums? Das MARKK in Hamburg ist einerseits ein Ort der Performance und gleichzeitig Zentrum dieser Fragen.
www.yolandagutierrez.de


»whistle blower« - Neue Medien und klassische Musikproduktion

Fördervolumen:  33.029 Euro
Antragstellerin: Julia Kohlmeier / Ensemble Resonanz
Sparte: Musik

Plakat zum Projekt whistle blower
© Gestaltung Motiv: Rocket & Wink

Projektbeschreibung:

Das Kompositionsvorhaben »whistle blower« von Iris ter Schiphorst für den Blockflötisten Jeremias Schwarzer und das Ensemble Resonanz erforscht neue Möglichkeiten klassischer Musikproduktion. Die Komponistin arbeitet an einer musikalischen Textur, die aus einer einzelnen Solo-Stimme mittels digitaler und elektronischer Prozessoren ein virtuelles Orchester aufspannt und dieses mit der stabilisierenden Kraft eines ‚analogen‘ Kammerorchesters zusammenbringt. Gleichzeitig entwirft sie in »whistle blower« ein Modell des Zusammenspiels, das angelehnt an das von der feministischen Performancetheoretikerin Della Pollock so bezeichnete ‚Performative Writing’ wesentliche Anteile des kreativen Prozesses des Komponierens in die Live-Situation verlegt. Für das Ensemble Resonanz bietet diese neue Arbeit die Gelegenheit, seine Erfahrungen auf dem Feld der Verschränkung von klassischer und zeitgenössischer Musikkultur mit digitalen Medien zu vertiefen und gängige Formen und Hierarchien in der Musikproduktion zu hinterfragen. 

Das Ensemble möchte die aufwändige Erarbeitung des neuen Werkes zusammen mit der Komponistin in die Planung der kommenden Saison in Hamburg integrieren und die Arbeit in der eigenen Reihe an der Elbphilharmonie präsentieren. Darüber hinaus eröffnet eine Einladung zum ECLAT-Festival Neue Musik in Stuttgart eine weitere Präsentationsmöglichkeit. 

Das Programm in Hamburg wird neben der Schiphorst-Arbeit auch ein neues Werk des Hamburger Komponisten Alexander Schubert enthalten, das mit der Einbindung von künstlicher Intelligenz in den kreativen Prozess ein korrespondierendes Thema hat. Anhand des so entstehenden Programmschwerpunkts möchte das Ensemble in seinen Hamburger Vermittlungsangeboten »ankerangebote« und resonanz.digital die Chance für einen speziellen Akzent auf die Themen Digitalität und Künstliche Intelligenz setzen.
www.ensembleresonanz.com


Poetry Slam Livestream – präsentiert von Kampf der Künste

Fördervolumen: 50.000 Euro
Antragsteller: Jan-Oliver Lange
Sparte: Literatur

eine junge Frau mit Headset sitzt auf dem Sofa
© Jan Brandes Kampf der Künste Poetry Slam

Projektbeschreibung:

Wir möchten das Format des Poetry Slams in digitaler Form neu erfinden – und die erfolgreichste Poetry Slam Livestream Reihe Deutschlands werden.

Durch den Kultur-Lockdown haben wir bereits begonnen, Slams live ins Internet zu übertragen. Ursprünglich aus der Not geboren, haben wir festgestellt, dass wir dadurch von Hamburg aus nicht nur Menschen in ganz Deutschland erreichen, sondern auch solche, die sonst kaum die Möglichkeit haben, an Kulturveranstaltungen teilzunehmen. Wir sehen daher großes Potential darin, dieses Format als regelmäßige Poetry Slam Stream-Studioproduktion weiterzuentwickeln und langfristig zu etablieren. 

Poetry Slam ist ein interaktives Live-Format. Es gibt zudem vielgeklickte Slam-Videos. Was es bisher noch nicht gibt, ist ein hochwertiges, konsequent interaktives Online-Format, das seine Zuschauer*innen direkt in den Livestream mit einbezieht (durch Chats, digitalen Applaus, Abstimmungen etc.). Das Feedback auf unsere jüngsten Livestreams zeigt, dass es dafür einen Bedarf über die Corona-Krise hinaus gibt. 

Wir haben festgestellt: Auch ein Online-Publikum ist bereit, Geld für gute Slam- Inhalte zu zahlen. Es muss aber neu erarbeitet werden und die Reichweite muss deutlich größer sein als bei einer Live-Veranstaltung (da die Zahlungsbereitschaft geringer ist). 

Eine Förderung durch den Elbkulturfonds würde es uns ermöglichen, ein Jahr lang ein neues monatliches Poetry Slam Livestream Event in hoher Qualität durchzuführen und so diese Reichweite zu generieren, die es uns anschließend erlaubt, das Projekt mit einer Finanzierung durch die Community oder durch die Platzierung von Sponsoren fortzuführen. Wir könnten damit einen weiteren Zuschauer*innen-Magneten für die „Poetry Slam Hauptstadt“ Hamburg kreieren. 

Zudem ermöglicht unser Projekt Hamburger*innen sowie Menschen aus ganz Deutschland den Zugang zu Kultur, die diesen sonst aufgrund von Krankheit, eingeschränkter Mobilität, Wohnort oder begrenzten finanziellen Möglichkeiten nicht haben.

www.kampf-der-kuenste.de


"Über / Leben" - Menschliche Strategien der Krisenbewältigung

Fördervolumen: 87.975 Euro
Antragstellerin: Judith Wilske
Sparte: Spartenübergreifend

Projektbeschreibung:

Im Projekt Über/Leben - Menschliche Strategien der Krisenbewältigung berichtet eine 91jährige Hamburgerin aus Hamburg-Barmbek von ihren Überlebensstrategien. Sie ist eine Stimme der Generation, die weiß, wie man Hoffnung aus dem Nichts generiert und im Rückblick sagen kann, welche Entscheidungen die falschen gewesen sind.